Der Feiertag Allerseelen. Wie ist er entstanden?

Wenn ihr unseren Blogartikel über Allerheiligen gelesen habt, wisst ihr bereits, dass diese Festtage keltische Wurzeln haben.

Die Kelten feierten nämlich traditionell den Moment, wenn sich die Natur in den Winterschlaf begibt, also den bevorstehenden Winter. Daher haben sie das Fest namens „Samhain“ im Oktober angesetzt, um der Erde für die bereiteten Gaben zu danken.

Allerseelen Feiertag

Scheinbar war das Zusammentreffen der römischen und der keltischen Kultur mit der Eroberung Galliens durch Julius Cäsar ein bedeutendes Ereignis für dieses Fest, bei dem die Welt der Lebenden auf die Welt der Toten trifft.
In der Folge hat Papst Gregor IV. festgelegt, dass Allerheiligen am 1. November gefeiert wird, einen Tag vor dem Feiertag Allerseelen am 2. November.

Allerseelen – ein wichtiges Fest für viele alte Völker

Das Totengedenken war schon immer ein wesentlicher Bestandteil vieler alter Kulturen. Denken wir an die alten Ägypter und deren Totenkult oder die Azteken, die Kelten oder die alten Griechen und Römer; wir wissen, dass sie dem Tod und den Toten einen großen Stellenwert beigemessen haben.

In vielen alte Kulturen wurden die Feiern zum Totengedenken zwischen Ende Oktober und Anfang November abgehalten, zeitlich fällt dies oft mit dem Wintereinbruch zusammen, welcher den Tod in der Natur darstellt, weil alles in eine Winterstarre verfällt.

Hl. Odilo und die Insel der Seelen im Fegefeuer

Der heilige Odilo, Abt von Cluny von 994 bis 1048, hat als Erster in der Geschichte des Christentums den 2. November als Allerseelen offiziell gefeiert.

Allerseelen Feiertag

Er lauschte den Erzählungen seines Ordensbruders, der bei der Rückkehr von einer Reise durch einen heftigen Sturm auf die Küste Siziliens getrieben worden war. Der Mönch erzählte Odilo, dass er einen Einsiedler kennengelernt hatte, welcher behauptete, dass es eine Grotte gäbe, wo man die Schreie der Seelen im Fegefeuer hören könnte. Aufgrund dieser Erzählung war der hl. Odilo von der Existenz des Fegefeuers überzeugt und legte den Feiertag Allerseelen auf den 2. November fest. An diesem Tag soll für diese Seelen gebetet werden, damit sie ihren Frieden finden.

Halloween als Fest des Totengedenkens

Die angelsächsischen Kulturen feiern ihre Toten am 31. Oktober mit dem Halloween-Fest. Dieses Totengedenken entspricht dem keltischen Fest Samhain. Der Name Halloween leitet sich vom Schottischen „All Hallows‘ Eve“ ab, zu Deutsch wörtlich „Abend vor allen Heiligen“, da das Fest dem Allerheiligentag vorausgeht.

Allerseelen Feiertag

Als typisches Symbol gelten in den USA ausgehöhlte Kürbisse mit „diabolischem“ Aussehen und einer Kerze im Inneren, hingegen in Irland und Schottland verwendet man dafür Rüben. Diese Laternen mit teuflischer Fratze sollen an die gefangenen Seelen im Fegefeuer erinnern. Im Gegensatz dazu stammt der Spruch „Süßes oder Saures“, den die Kinder jedes Mal sagen, wenn sie als Teufelchen oder Hexe verkleidet an die Haustüre klopfen, aus dem Mittelalter. Damals klopften die Armen an die Haustüren und bekamen Essen; im Gegenzug beteten sie für die verstorbenen Familienmitglieder zu Allerseelen am 2. November.

Feste zum Totengedenken auf der ganzen Welt

In vielen fernöstlichen Kulturen, wie in China oder Taiwan, gedenkt man den Toten hingegen im August, im sogenannten Geistermonat.

In Mexiko ist das Fest namens „Día de los Muertos“ sehr bekannt, welches immer zwischen Ende Oktober und Anfang November stattfindet.

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