El Dìa de los muertos – der Tag der Toten Mexiko

Der Dìa de los Muertos in Mexiko (der Tag der Toten in Mexiko)

Macht euch der Gedanke an die ersten Novembertage oft traurig, wenn wir unserer lieben Verstorbenen gedenken? Werft alle Vorurteile über Bord, denn der Dìa de los Muertos (Tag der Toten) ist in der mexikanischen Kultur einer der fröhlichsten Tage im Jahr.

Der Dìa de los Muertos ist das Fest der Lebenden, die gemeinsam mit ihren lieben Verstorbenen das Leben feiern. Dieser Feiertag ist auf der ganzen Welt bekannt und dessen Wurzeln reichen weit in die Vergangenheit zurück (bis zur Kultur der Maya und Azteken); daher wurde er von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt.

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Der Tag der Toten Mexiko, Ph. C.Newman, Unsplash

In Mexiko wird der Tag immer am 2. November gefeiert, an manchen Orten beginnt das Fest bereits am 28. Oktober. In Österreich und in anderen europäischen Ländern gedenken wir an diesen Tagen ebenfalls unserer Verstorbenen, und verbinden dies mit Gefühlen der Trauer, der Sehnsucht und auch mit Schmerz.

Ganz anders in Mexiko: In den Städten werden Märkte (sogenannte „Tianguis“) abgehalten, die Straßen verwandeln sich in ein farbenfrohes Blumenmeer, Feierstimmung liegt in der Luft. Der Überlieferung nach statten die Verstorbenen am Dìa de los Muertos ihren Freunden und Verwandten einen Besuch ab, um ihnen Unterstützung und Ratschläge zu geben und sie auf den rechten Weg zu führen.

Cempasúchil, die Totenblume

Der Dìa de los Muertos gleicht einem Feuerwerk aus Farben und Düften, unter anderem wegen der duftenden gelben Blumen, die überall auf den Straßen verstreut werden, und zwar die Cempasúchil (Aufrechte Studentenblume oder Tagetes erecta), auch bekannt als „Totenblume“.

der tag der toten mexiko

Der Tag der Toten Mexiko, Ph. Mario Rodriguez, Unsplash

In den Häusern und Wohnungen werden üblicherweise Altäre aufgestellt, um mit den lieben Verstorbenen Zeit zu verbringen und ihnen Gaben darzubringen. Die Familien bestücken den Altar mit Kleidung, Essen, Kerzen, Salz und Wasser sowie anderen Dingen, die im Jenseits von Nutzen sein können. Als Wegweiser für die lieben Verstorbenen dient ein Blumenteppich aus den gelben Blüten der Cempasúchil, der sie vom Eingangsbereich des Hauses bis zum Altar führen soll.

Der “Dìa de los Muertos” (der Tag der Toten) – zwischen alter Tradition und Moderne

Das Fest des Dìa de los Muertos verkörpert eine Mischung aus hispanischem Katholizismus und altem Heidentum. Im alten Mexiko, also in der Zeit vor der spanischen Eroberung, war der Totenkult in der Gesellschaft fest verankert. Laut diesem alten Kult, den man noch heute in der mexikanischen Kultur und im Glauben wiederfindet, wird das Leben im Jenseits nämlich nicht davon bestimmt, ob wir gute Menschen waren, sondern wie wir aus dieser Welt geschieden sind.

Wenn der Tod eines Menschen durch Wasser (z.B. Ertrinken) verursacht wurde, gelangt seine Seele in das Tlalocan, das Paradies des Regengottes Tlaloc, wo es Essen und Entspannung auf ihn warten.

Wenn ein Mann hingegen im Kampf bzw. im Krieg oder eine Frau bei der Geburt ihres Kindes stirbt, nimmt das Paradies der Sonne (Omeyocan) die Seele auf. In diesem Fall soll der Verstorbene vier Jahre dort verbringen und kehrt dann als Vogel wieder auf die Erde zurück.

Wenn jemand eines natürlichen Todes stirbt, gelangt dessen Seele in das Reich des Totengottes Mictlantecuhtli, und er muss vier Jahre lang in feindseliger Umgebung Prüfungen bestehen.

Auch dank dieses religiösen und kulturellen Erbes wird der Tod von den indigenen und bäuerlichen Gemeinschaften Mexikos als eine Weiterentwicklung der Existenz des Menschen angesehen. Der Tod stellt somit viel mehr eine Fortsetzung und nicht das Ende des Lebens dar. In der Vorstellung ist das Jenseits unserer materiellen Welt ähnlich und die Toten führen dort ihr tägliches Leben fort.

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