Grüne Bestattung: Bist du der Typ für umweltfreundliche Bestattungen?
Hier findest du 5 Beispiele für grüne Bestattung
Die grüne Bestattung ist ein aktuelles Thema: Die Menschen entwickeln ein immer stärkeres Bewusstsein für den Umweltschutz.
In einer Welt, in der wir ständig Müll produzieren und nicht wissen, wo wir diesen abbauen, ohne dabei irreversible Umweltschäden zu verursachen, wächst auch in der Bestattungsbranche das Bewusstsein für dieses Thema.
Aus den USA sowie aus anderen Ländern gelangen dank innovativer Technologien neue Trends für grüne Bestattungen (Green Burials) auch nach Europa.
1. Bio-Kremation (Wasserkremation oder alkalische Hydrolyse)
Wasser ist jenes Element, das uns das Leben schenkt, und es ist eines der zentralen Natur-Elemente schlechthin.
Diese grüne Bestattung basiert auf der Technologie der so genannten „alkalischen Hydrolyse“: Der Leichnam kommt dabei in einen Druckbehälter (Resomator), welcher mit einer stark alkalischen Lösung gefüllt wird. Anschließend wird der Behälter auf 152 °C erhitzt, damit sich den Leichnam auflöst. Das Wasser wird gereinigt und gelangt über den Abfluss zurück in den Wasserkreislauf. Den Angaben zufolge handelt es sich um eine zu 100 % umweltfreundliche Methode. Derzeit ist die Bio-Kremation in den USA, in Kanada und Australien möglich und im Vereinigte Königreich ist sie in Planung.
2. Kompostierung
Von Seattle (Washington) aus hat das Start-up Spades Recompose in Zusammenarbeit mit der Washington State University diese neue Methode für grüne Bestattung erfunden und umgesetzt. Als erster US-Bundesstaat erlaubt Washington die „Kompostierung“, welche bereits zuvor an toten Tieren getestet wurde. Beim Verfahren wird der Leichnam in eine Mischung aus Stroh, Holzspänen und Schneckenklee gelegt. Innerhalb von ca. 30 Tagen werden die menschlichen Überreste von Mikroben zersetzt. Übrig bleibt ungefähr ein Kubikmeter Erde, die im Garten verwendet werden kann. Die Angehörigen des Verstorbenen können beispielsweise einen Baum auf dieser fruchtbaren Erde pflanzen.
3. Fleischfressende Pilze
Die wissenschaftsbegeisterte koreanische Künstlerin Jae Rhim Lee hat einen Ganzkörperanzug entwickelt, der mit Pilzsporen besetzt ist. Der Leichnam wird quasi zur „Nahrung“ für die Pilze, welche ihn zersetzen und seine Giftstoffe neutralisieren.
4. Von der Asche zum Baum
Eine grüne Bestattung par excellence entstand aus der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Baumpflegern und italienischen Designern. Es handelt sich um einen umweltfreundlichen Behälter aus Bio-Kunststoff mit dem klingenden Namen „Capsula Mundi“. Die Asche des Verstorbenen wird in diesen Ei-förmigen Behälter gegeben und anschließend in der Erde beigesetzt. Bakterien zersetzen allmählich den Bio-Kunststoff und übrig bleibt nur die Asche, welche sich nach und nach im Boden verteilt. Im oberen Teil des Behälters kann ein Samen eingelegt werden oder es kann auch ein Jungbaum darauf gepflanzt werden. Die Asche, die sich im Boden verteilt, ist gleichzeitig ein Nährstoff für den Baum.
5. Promession (Gefriertrocknung)
Das ist eine weitere Methode für grüne Bestattung, die von der schwedischen Biologin Susanne Wiigh-Mäsak konzipiert wurde. Der Leichnam wird zunächst auf -18 °C heruntergekühlt und dann mittels flüssigen Stickstoffs weiter auf -196 ° gefroren. Dabei erstarrt der Körper und wird sehr zerbrechlich. Im Anschluss wird der Körper einer kurzen Vibration ausgesetzt, wodurch er innerhalb von wenigen Minuten in Pulver zerfällt. Durch dieses Verfahren wird das Wasser, das 70 % des menschlichen Körpers ausmacht, vom Rest getrennt, aufgesaugt und in sterilen Dampf umgewandelt. Dieser Vorgang dauert etwa zwei Stunden. Das geruchlose und saubere Pulver kommt dann in eine Urne aus Stärke und wird in der Erde bestattet. Nach 6-12 Monaten verwandelt es sich in fruchtbaren Boden.
Wichtiger Hinweis: Die hier beschriebenen Methoden sind nicht in allen Ländern zugelassen und die Möglichkeiten der Anwendbarkeit bestimmter Bestattungspraktiken hängt von der jeweiligen lokalen Gesetzgebung ab.
Für weitere Informationen und Fragen zu möglichen Bestattungsmethoden in deiner Gegend wende dich bitte an ein Bestattungsinstitut deines Vertrauens.
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