Die Kunst der Trauerrede: Nützliche Tipps zum Verfassen einer Trauerrede

Was ist eine Trauerrede und woher stammt diese Tradition?

Die Trauerrede hat antike Wurzeln und geht auf die griechisch-römische Tradition zurück. Die alten Griechen und Römer waren für ihre hervorragenden Redekünste bekannt und sie hielten gerne Lobreden auf die Lebenden und die Toten.

Sie schrieben Lobreden zur Feier von Kriegshelden, Siegern von sportlichen Wettkämpfen, Politikern und Richtern. Die Trauerrede oder „Laudatio funebris“, wie sie die alten Römer nannten, wurde bei Begräbnisfeiern für verstorbene Persönlichkeiten vorgetragen, aber auch einfach nur um ein Familienmitglied zu verabschieden.

Die Trauerrede ist im Wesentlichen eine Form des Abschieds von einem geliebten Menschen und sie hilft den Anwesenden dabei, ihre Erinnerungen, Erfahrungen und Gefühle auszutauschen.

Worauf solltest du beim Schreiben einer Trauerrede achten?

Das Verfassen einer Trauerrede ist sicherlich eine sehr persönliche Angelegenheit. Oft sind in diesen schwierigen Momenten aber ein paar Vorgaben und Tipps hilfreich, um die richtigen Worte zu finden.

Daher haben wir hier eine nützliche Liste zusammengestellt:

1. Der Verfasser der Trauerrede, muss nicht unbedingt auch der Vortragende sein.

Überlege dir, ob du die Trauerrede bei der Beerdigungsfeier selbst vortragen möchtest oder ob es dir lieber wäre, wenn das ein Familienmitglied, Freund oder der Pfarrer übernimmt.
Nicht jeder kann vor Publikum eine Rede halten bzw. vorlesen, vor allem in solchen Momenten. Falls du die Trauerrede also nicht selbst halten möchtest, wird das jeder verstehen. Wähle eine geeignete Person aus, die deine Gefühle und deinen Text so zum Ausdruck bringen kann, wie du es gerne hättest.

2. Schreibe von Herzen und sage, was dir in Bezug auf den Verstorbenen am meisten bedeutet hat.

Wenn du nach Ideen und Anregungen suchst, schau dich um und sammle Fotos und Gegenstände oder gehe an Orte, die deine Erinnerungen an gemeinsame Momente wecken.

3. Sprich mit den Menschen, die sie/ihn kannten.

Hole dir Anregungen indem du mit Freunden und Familienangehörigen sprichst und dir alte Geschichten und Anekdoten anhörst. Diese interessanten Details kannst du dann zu deiner Rede hinzuzufügen. Außerdem erfährst du so vielleicht auch neue Geschichten, die du noch gar nicht kanntest.

4. Konzentriere dich auf die Ereignisse, die dir am meisten bedeutet haben.

Die Trauerrede ist keine Biografie und man muss auch nicht die gesamte Lebensgeschichte des Verstorbenen erzählen. Vielmehr solltest du dich auf Erlebnisse konzentrieren, die für dich eine große Bedeutung haben und an die sich auch die anderen erinnern sollen.

5. Die Trauerrede handelt vom Verstorbenen und von dir.

Es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein. Die Trauerrede ist keine Zusammenfassung über das Leben eines Menschen, sondern eine Möglichkeit, den anderen zu sagen, was dieser Mensch in dir ausgelöst hat. Was nimmst du von eurer Beziehung mit? Was hat sie/er dich gelehrt? Welche gemeinsamen Erlebnisse mit ihr/ihm haben dich geprägt? Das ist ein guter Zeitpunkt, um all deine Gefühle für diesen Menschen hervorzuholen und zu überlegen, was dir am meisten bedeutet hat.

Wie trägt man eine Trauerrede vor und wann?

Die Trauerrede kann während einer Begräbnisfeier vorgelesen werden. Im Vorhinein vereinbart man mit den Organisationsverantwortlichen den geeigneten Zeitpunkt.

Wenn du einen anderen Rahmen bevorzugst, kannst du auch zuhause oder an einem anderen Ort eine Abschiedsfeier im Kreis deiner Liebsten organisieren, um der/des Verstorbenen zu gedenken. Du kannst eine angenehme Atmosphäre schaffen, damit sich alle wohl fühlen und offen miteinander sprechen können, z.B. indem du Gegenstände aufstellst, die der Verstorbene gerne hatte, oder Fotos, Erinnerungsstücke, Zeichnungen oder andere Dinge, die euch dabei helfen, eure Gedanken und Gefühle auszutauschen.

Momente wie diese sind sicherlich schwierig, aber es ist möglich, einen traurigen Moment in eine schöne Erinnerung zu verwandeln, auch dank den richtigen Worten und den richtigen Menschen.

Möchtest du noch mehr zu diesem Thema erfahren? In diesem Interview erzählt Daniela, wie sie es geschafft hat, eine berührende und schöne Abschiedsfeier für ihren verstorbenen Mann zu organisieren.

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